Monika Pape

Chancengleichheit im Bildungs- und Ausbildungsbereich ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung der Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen.

Die Mitglieder der Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nutzten in den letzten Jahren zahlreiche Angebote und sammelten sehr gute Erfahrungen mit Bildungs- und Weiterbildungsangeboten auf allen Ebenen. Dabei wurden auch Wochenenden mit genutzt, da der zeitliche Aspekt bei Frauen eine doppelte Bedeutung hat.

Möglichkeiten zur Bildung sollen aber allen, unabhängig von ihren jeweiligen Positionen und finanziellen oder zeitlichen Möglichkeiten, offen stehen.

Um sich als Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer für die Interessen in der Behörde bzw. im Betrieb und in der Gesellschaft einsetzen zu können, ist es notwendig, über ein umfangreiches Wissen zu verfügen. Dessen Vermittlung und Erweiterung ist daher eine wichtige Aufgabe der Bildungsarbeit. Politische Bildung stellt nicht die Sache, sondern den Menschen in den Mittelpunkt. Anders als in der Schulbildung ist Erwachsenenbildung auf Freiwilligkeit der Einzelnen aufgebaut.

Bereits das Bundesverfassungsgericht stellte fest: Aufgrund des technischen und sozialen Wandels unserer Gesellschaft für den einzelnen Menschen ist lebenslanges Lernen Voraussetzung für die Entfaltung der Persönlichkeit und der gesellschaftlichen Anpassungsfähigkeit.

Trotz der vom Bundesverfassungsgericht bestätigten Bedeutung eines allgemeinen Anspruchs auf Bildung gibt es solche Bildungsmöglichkeiten bis heute noch nicht in allen Bundesländern. Zu denen zählt leider auch wieder Thüringen. Deshalb fordert die Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei ein Bildungsfreistellungsgesetz für Thüringen.

Monika Pape ist Vorsitzende der Landesfrauengruppe der GdP Thüringen.